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„Eindrucksvoll, charmant und höflich sein Auftreten. Verantwortlich, methodisch und gründlich sein Handeln.“

Wie Sie Ihr Kind vor giftigen Substanzen bewahren

In Österreich werden jährlich 800 Kinder mit Vergiftungen und Verätzungen in Krankenhäusern behandelt. Im Jahr 2014 hat das Kuratorium für Verkehrssicherheit eine Initiative ins Leben gerufen, die KFV-Initiative Vision Zero 2020, deren Ziel es ist Kinderunfälle mit Todesfolge auf null zu reduzieren. Bitte treffen Sie einige Vorsichtsmaßnahmen, um Ihre Kinder vor giftigen Substanzen zu schützen.

Chemie im Haushalt - 5 Tipps, wie Sie Ihre Kinder schützen!

Giftfalle Haushalt

Die meisten Kinder-Giftunfälle sind auf Haushaltschemikalien zurückzuführen. In vielen Haushalten ist der leicht zugängliche Spülenunterschrank der bevorzugte Aufbewahrungsort für Reinigungsmittel und gefährliche Haushaltschemikalien. Die bunten Farben der unterschiedlichen Geschirrspül- und Waschmaschinen Tabs wecken die Neugier der Kleinkinder, die ihre Umwelt mit dem Mund erkunden. 

Verlassen Sie sich nicht auf Sicherheitsverschlüsse, es reicht eine Unachtsamkeit beim Verschließen einer Flasche. Bringen Sie Ihre Reinigungsmittel außer Reichweite der im Haus spielenden Kinder. Benutzen Sie nur Reinigungsmittel für den privaten Bedarf, Industriereiniger sind in ihrer Zusammensetzung giftiger. 
Verwenden Sie keine ätzenden Substanzen in der Gegenwart Ihrer Kinder oder Chemikalien, deren Dämpfe giftig sind. Bewahren Sie die Reiniger und Chemikalien in den Originalflaschen auf, da sich auf den Etiketten Hinweise auf Inhalt und Gefahrstoffe befinden, die im Ernstfall benötigt werden.

Für alle Fälle: Die Telefonnummer der Vergiftungsinformationszentrale lautet 01/406 43 43.

Um sicherzugehen, dass Sie alle Gefahrenquellen ausmachen, nehmen Sie die Perspektive Ihrer Kinder ein: Hocken Sie sich hin und entfernen Sie alle potenziellen Gefahrenquellen. Prüfen Sie so auch die Garage, das Bad und alle den Kindern zugänglichen Räume. Nehmen Sie Kontakt mit befreundeten Familien, den Großeltern und der Tagesmutter auf und regen Sie dort den gleichen Sicherheitsrundgang aus der Perspektive der Kinder an. 

Zu den gefährlichsten Giftstoffen gehören: Abflussreiniger, Backofen- und Grillreiniger, Benzin, Frostschutzmittel, Entkalker, Essigessenzen, Lampenöle, Grillanzünder, methanol- und ammoniakhaltige Flüssigkeiten, Beizmittel, Puder, Pestizide, Dünger, Unkrautvernichter, Schädlingsbekämpfungsmittel, Bremsflüssigkeit, Brennstoffzellen und Steinreiniger. Ebenso Knopfzellenbatterien, die sich leicht verschlucken lassen. Kosmetika, Friseurbedarf wie beispielsweise Wasserstoffperoxid, Nagellackentferner und Nagellack, Puder und Parfüms gehören ebenfalls nicht in die Reichweite der Kinder.


Genussmittel und Medikamente

Bei den Großeltern achten Sie besonders auf herumliegende Medikamente. Menschen, die täglich Medikamente nehmen, lassen diese häufig achtlos liegen. Das gilt auch für Ihre Antibabypille. Schließen Sie besser alle Medikamente in einen dafür vorgesehenen Medizinschrank, der sich außerhalb der Reichweite Ihrer Kinder befindet.

Kleinkinder imitieren die Menschen ihrer Umgebung. Kinder sehen ihre Eltern rauchen. Lassen Sie Zigaretten niemals unbeaufsichtigt in der Nähe der Kinder liegen. 16 Prozent aller Vergiftungen von Kindern im Alter zwischen zehn und vierzehn Jahren sind Alkoholvergiftungen. Bitte schließen Sie Ihren Alkoholvorrat weg.


Giftige Pflanzenpracht

Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Pflanzen und platzieren Sie giftige Exemplare außer Reichweite von Kinderhänden. Giftige Pflanzen im Garten zäunen Sie besser ein, damit Ihr Kind nicht herankommt. Das Gleiche gilt für giftige Pilze in Ihrem Garten.

 

Die beste Vorsorge ist Ihre Aufmerksamkeit

Manchmal reicht ein zu langer Blick auf das Smartphone aus und ein Kleinkind steckt sich einen Geschirrspültab oder Ähnliches in den Mund. Läutet das Telefon, während Sie mit Reinigungsmitteln arbeiten, nehmen Sie Ihr Kind lieber mit in den anderen Raum. Lassen Sie es keinesfalls unbeaufsichtigt. 

 

Bitte im Notfall beachten

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Vergiftung kommen, zögern Sie nicht, den Giftnotruf anzurufen. Geben Sie Ihrem Kind Wasser zu trinken, um flüssige Giftstoffe zu verdünnen. Provozieren Sie keinesfalls ein Erbrechen, da es zu einer chemisch bedingten Lungenentzündung kommen kann, falls das Kind etwas von dem giftigen Erbrochenen einatmet. Geben Sie Ihrem Kind keine Milch zu trinken, da manche Substanzen dadurch leichter vom Darm aufgenommen werden. Bitte nehmen Sie die originale Verpackung der Substanz, das Ihr Kind schluckte, mit in das Krankenhaus.